Kaiserlich köstlich

Es gibt bestimmte Gerichte, die gehören zu einem Land, wie die olympischen Ringe zu Tirol. Die vielen Almen in der Alpenregion zeigen dabei recht deutlich, worum es uns Tirolern kulinarisch geht: Wie mögen es gern herzhaft, wie verschiedenste Knödel, Kasspatzln und Gröstl zeigen. Wir können’s aber durchaus auch zart und süß. Moosbeernocken zum Beispiel. Oder der berühmte Kaiserschmarrn. Ja, der ganz besonders.

Um die Entstehung des Kaiserschmarrens ranken sich einige Legenden. Doch von welcher Warte aus auch immer man die Geschichten betrachtet: Zu verdanken haben wir die Leckerei wohl definitiv Kaiser Franz Joseph I (1830 – 1916) oder vielmehr seiner Frau Kaiserin Elisabeth, besser bekannt als Sissi.

Nun könnte man meinen, so ein Schmarrn bestehend aus Mehl, Eiern, Milch, Zucker und Salz sei in null Komma nichts zubereitet. Theoretisch ja, praktisch ist ein richtig guter Kaiserschmarrn gewissermaßen eine Wissenschaft, an der an manchen Punkten sogar wahre Glaubenskriege ausgebrochen sind. Rosinen ja oder nein? Ausschließlich in der Pfanne zubereitet oder doch noch ins Rohr? Eiweiß aufschlagen oder nicht? So unterschiedlich die Zugänge, so einig ist man sich in einem: Frisch und fluffig muss er sein. Quasi zwingend.

Einen wahrlich wunderbaren Kaiserschmarrn bekommt man in der Triendlsäge in der Tiroler Tourismusregion Seefeld. Und genau dieses Rezept wollen wir Euch auch gerne verraten. Der Küchenphilosophie folgend, wird er ausschließlich in der Pfanne gemacht. Bei den Rosinen indes ist man flexibel.

Zutaten:

200 ml Bauernmilch

50 g Kristallzucker

Bourbon-Vanille

5 Eier

200 g doppelgriffiges Mehl

1 cl Rum

10 ml Zitronensaft/-abrieb

Butterschmalz

30 g eingelegte Rosinen (falls gewünscht)

Zucker zum Karamellisieren

Zubereitung:

Eier trennen. Milch, Zucker, Dotter und Vanille verrühren, danach das Mehl zugeben. Mit Zitronensaft/-abrieb und Rum abschmecken.

Das Eiweiß aufschlagen und vorsichtig unter die Masse heben, damit der Teig locker bleibt.

Butterschmalz in einer heißen Pfanne schmelzen und den Teig hineingeben. Nach Belieben Rosinen in den Teig einbetten, damit sie nicht anbrennen. (Die Rosinen vorher rund 30 Minuten in Rum oder einen Obstsaft einlegen, damit sie weich werden.)

Den Teig an der Unterseite goldbraun backen. Die Pfanne dabei möglichst in Ruhe lassen und die Masse langsam aufgehen lassen. Dann den Kaiserschmarrn in der Pfanne vierteln, vorsichtig wenden und ebenfalls goldbraun backen.

Tipp: Den Teig bis hierhin nicht zu viel bewegen, weil man sonst das aufgeschlagene Eiweiß „zerdrückt“, und die Fluffigkeit verloren geht.

Im Anschluss die Stücke achteln, nochmal wenden und in immer kleinere Stücke zerreißen.

In der Zwischenzeit eine zweite Pfanne erhitzen, Zucker einrieseln lassen und karamellisieren. Achtung: Rechtzeitig von der Hitze nehmen, damit der Zucker nicht anbrennt.

 Den Kaiserschmarren vorsichtig darin schwenken, auf einem Teller anrichten und mit Staub- oder für die Extrafinesse mit Vanillezucker bestreuen.

Dazu reicht man Zwetschkenröster oder Apfelmus.

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